Spieler setzt an zum Schuss

Bei der SG Konfus ist jeden Freitag Anstoß

Seit 35 Jahren sind die Freizeitkicker der „SG Konfus“ aktiv. Nachwuchssorgen gibt es bei der ehemaligen Studentenmannschaft nicht. Auf dem Platz stehen Fußballer im Alter zwischen zwölf und 60 Jahren. Regelmäßig gibt es zwei Turniere im Jahr.

Der zwölfjährige Yannick Plit entspannt im Außenbereich der Gaststätte. Gerade eben hat er auf dem Fußballfeld noch die rechte Außenbahn beackert, nach dem Duschen hockt er mit seinem Vater und der ganzen Mannschaft am Tisch und wartet auf sein Getränk. „Es ist toll, am Ende der Woche einfach noch mal Fußballspielen zu gehen“, erklärt er. Yannick trainiert zwar auch im Verein, Freitagabend aber steht kein Training, sondern ein Spiel an. Yannick Plit ist das jüngste Mitglied der „SG Konfus“.

Begonnen hat die Mannschaft als Studententeam unter dem Namen „Bauingenieure 2“. Die Kommilitonen des zweiten Semesters traten im Frühjahr 1977 erstmals bei den Internen Hochschulmeisterschaften der damaligen TH an. Über Freunde und Bekannte stießen immer mehr Sportler hinzu. „Wir kennen uns eben auch so gut untereinander“, erklärt Dieter Sobotta. „Ohne das Kicken hätten wir mit vielen den Kontakt wohl nicht halten können.“ Mit der Zeit brachten die ehemaligen Studenten ihre Kinder mit zum Fußballspielen, über eine Kirchengemeinde kamen weitere junge Spieler hinzu. Mittlerweile sind die Kicker bunt gemischt aus Schülern, Studenten, Berufseinsteigern, Werktätigen und Frührentnern. „Es ist schön, dass sich die Jüngeren engagieren“, freut sich Rüdiger Schenk-Mischke.

Fester Fußballtermin ist der Freitagabend. Schneestürme, Gewitter, Hochzeiten oder Lilienspiele sind kein Hinderungsgrund. „Und wenn Heiligabend auf einen Freitag fällt, dann spielen wir eben vormittags“, sagt Dieter Sobotta. Der Termin ist seit Jahrzehnten gleich geblieben, nur der Ort hat sich verändert: Früher wurde auf dem Hartplatz am Hochschulstadion gespielt. „Da hieß es aber damals schon, da wird ein Studentenwohnheim gebaut und wir mussten woanders spielen“, erzählt Gerd Pfeuffer. Das war 1988, und das Studentenwohnheim steht heute immer noch nicht. Nach einem Zwischenspiel beim TEC sind die „Konfusen“ nun beim SV Traisa heimisch geworden.

„Vor ein paar Jahren hatten wir eine Zeit lang richtig Probleme“, blickt Rolf Kalb zurück. „Da haben wir drei gegen drei gespielt und dachten, die Mannschaften hält sich nicht mehr lange.“ Heute, 35 Jahre nach der Gründung, sind diese Sorgen verflogen.

Auszug aus einem Artikel im Darmstädter Echo vom 31.Juli 2012

Die Geschichte einer Freizeitmannschaft

"Es war einmal" - so fängt in der Regel jedes Märchen an. Wer denkt dabei schon an Fußball. Aus einer verlockenden Idee - die Aufstellung einer Fußballmannschaft - wurde Realität und Geschichte, die nun schon seit mehr als 35 Jahren ihre Spuren nicht nur in der Jugendstilstadt hinterlassen hat. Mit viel Engagement, Liebe zum Detail und sportlichem Witz hat Edith Schenk-Mischke ein "Geschichtsbuch" geschrieben, das Sie sich hier als Video ansehen können: